In den letzten Jahren und Monaten liest und hört man es immer wieder: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein trauriges gesellschaftliches Problem, dem sich immer mehr Institutionen und Vereine annehmen. Die Abteilungen Turnen, Fußball, Tischtennis, Karate sowie der geschäftsführende Vorstand der TSG Eintracht Plankstadt haben sich diesem sensiblen Thema angenommen.

Im ersten Schritt mussten alle Trainer, Übungsleiter und Betreuer, denen Minderjährige anvertraut sind, ein erweitertes Führungszeugnis beantragen um dies dem Verein vorzulegen. Die Ausstellung war mit keinerlei Kosten verbunden, da sie einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen.

Im zweiten und aktuellsten Schritt nahmen alle oben genannten, sowie die Abteilungsleiter und der geschäftsführende Vorstand an einer Präventionsschulung teil. Diese fand an vier verschiedenen Terminen statt und wurde von Jutta Layer (Trainerin in der Karateabteilung) geleitet. Sie hat sich zu diesem Thema explizit schulen lassen.

Sie gab uns einen Einblick in das Thema „Gewalt“: Was ist Gewalt, wie kann diese aussehen, wie definiert sie sich? Ausgehend hiervon sprach sie über sexualisierte Gewalt und was diese ausmacht: Sie beginnt im Kleinen, wie beispielsweise mit Sprüchen oder Gesten, und wie es enden kann, das wissen wir leider alle.
Anschließend wurden folgende Fragen diskutiert: Wo könnte sexualisierte Gewalt bei uns im Verein stattfinden? Auf welche Zeichen können die Erwachsenen achten? Worauf sollten sie selbst im Umgang mit Kindern und Jugendlichen achten? Wie kommuniziert man am besten sensible Themen? Auf was achtet man, wenn man Hilfestellungen geben muss -was übrigens selbstverständlich und in vielen Sportarten unerlässlich ist-. Wie schützt man sich als Trainer und Betreuer selbst um nicht in Verdacht zu kommen? Diese und viele andere Fragen wurden gestellt, ausdiskutiert und beantwortet. Die Teilnehmer wurden für dieses Thema sensibilisiert und zum Nachdenken angeregt.

Selbstverständlich ist den Vorständen bewusst, dass nicht alle, die zu den Schulungen verpflichtet wurden, davon begeistert waren. Daher möchten wir uns an dieser Stelle für den persönlichen Einsatz und Eure Teilnahme bedanken. Diese Schulungen sind und waren also kein „Ihr macht das falsch“, sondern ein „Ihr macht das gut und darin möchten wir Euch bestärken!“. Unser Dank gilt ebenfalls Jutta Layer, die diese Schulungen interessant und kurzweilig durchgeführt hat.

Im Anschluss unterzeichneten alle den Ehrenkodex des DOSB – in dem festgehalten ist, welche Verhaltensregeln uns und die uns anvertrauten Minderjährigen schützen. Diesen findet man zum Nachlesen auch auf unserer Homepage.

Zukünftig werden alle neuen Akteure der Kinder- und Jugendgruppen einmal im Jahr an dieser Schulung teilnehmen. Für die „alten Hasen“ wird es alle 3 Jahre eine Auffrischungsschulung geben.

Geplant ist der Einsatz von jeweils mindestens einem Mediator pro Abteilung, an den sich die Kinder und Jugendlichen bei Problemen wenden können. Die Mediatoren sollen von Jutta Layer eine Schulung in Selbstbehauptung erhalten und diese einfachen Übungen in den Gruppen weitergeben.

Man darf also gespannt sein, was die Zukunft bringt. Wir werden auf jeden Fall darüber berichten! Und sollte es Leser geben, die dieses Thema anspricht, dann freut sich der Verein über alle, die sich in diesem Bereich ehrenamtlich einbringen wollen. Meldet euch gerne!